Nordische Geschiebe

Skandinavisches Inlandeis bedeckte während der letzten Eiszeit weite Teile Nordeuropas, formte dort die Landschaften und hinterließ beim Rückzug die ganze Bandbreite der skandinavischen Gesteine. Das betrifft einerseits die Abmessungen - von fein zerriebenen Tonen über Sande und Kiese bis hin zu Findlingsgröße - aber auch die Art der Gesteine selbst. Einige weisen sehr charakteristische Merkmale auf und lassen sich als sog. Leitgeschiebe benutzen, um damit den Weg des Eises während der Vergletscherung nach zu zeichnen.
Paskallavik-Porphyr
Ein Geschiebe mit hohem "Wiedererkennungswert" ist der Paskallavik-Porphyr. Das folgende Bild zeigt ein Beispiel im Anschnitt. In einer braunroten Grundmasse sind unterschiedlich große, abgerundete blassrosa Einsprenglinge unregelmäßig verteilt. Beim Anblick erinnert man sich unwillkürlich an Blutwurst.
FO: Ostsee, Strand bei Dahme
Die folgenden Bilder zeigen die Makroaufnahmen eines Dünnschliffs dieses Gesteins, links im normal linear polarisiertem Licht (LPL) und rechts mit gekreuzten Polarisatoren (XPL).
In den Makro-Aufnahmen erkennt man die hervorragend gerundeten Einsprenglinge, die als einzelne Kristallbruchstücke (großer dunkler Bereich im XPL-Bild oben) und als Gesteinsfragmente (im XPL-Bild am rechten Bildrand oben und unten mit ausgeheiltem Kluftriss) auftreten. Im LPL-Bild erkennt man in der feinen Grundmasse eine leichte Fältelung, die durch grünliche, sekundär gebildete Minerale besonders betont wird.
Asby-Diabas
Dieses Gestein besitzt ein typisches Gefüge aus einer grau erscheinenden Grundmasse, in der sich  1-2 cm große wirrstahlige Feldspatleistenbündel  befinden.  Das Vorkommen ist nicht nur auf die Region Asby beschränkt,  ähnliche Gesteine kommen auch in Finnland und Norwegen vor.
FO: Ostsee, Strand bei Wustrow
Die Übersichtsaufnahmen zeigen als Schnittbild mit der Dünnschliffebene die Spur eines Haufwerks aus dünntafeligen, sich berührenden oder durchdringenden Plagioklaskristallen, die den Raum durchsetzen. Den Zwischenraum füllen später oder langsamer gewachsene Kristalle aus (Olivin, Augit).
In den Makroaufnahmen fällt sofort der frische Zustand des Gesteins auf, der sich auch schon im Handstück gezeigt hat. Die im Schnittbild des Dünnschliffs als Leisten erscheinenden Querschnitte tafeliger Plagioklaskristalle zerteilen lückenhaft den Raum und berühren sich überwiegend punktuell. Die Zwischenräume werden von später oder langsamer gewachsenen Mineralphasen ausgefüllt (Olivin, Augit).
Emarp-Porphyr
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Foto Emarp-Porphyr fehlt noch
In den Makro-Aufnahmen erkennt man große und kleine, abgerundete und eckige Fragmente in einer feinkörnigen Matrix. Einige Bruchstücke zeigen verheilte Kluftrisse.  Feine Partikel deuten Schlieren oder eine leichte Fältelung an.
Dala-Porphyr
Die Gruppe der Dala-Porphyre umfasst eine ganze Reihe roter bis rotbrauner Varietäten und die Zuordnung eines Lesesteins aufgrund fließender Übergänge nicht immer einfach.  Das nachfolgende Handstück ist vermutlich als Grönklitt-Porphyr anzusprechen.
FO: Ostsee, Strand bei Dahme
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